Maren 1976

Braunschweig
Isingerode
Bad Harzburg
Lochtum
Burgwedel
Hannover
Frankfurt am Main
Burgwedel
Hannover
Burgwedel
Küchenhilfe
Serviceangestellte
Fabrikarbeiterin
Kaufmännische Angestellte
Musikerin
Personalsachbearbeiterin
Tanzlehrerin
Testkunde
Beleuchtungsstatistin
Kinderdarstellerbetreuuerin am Theater

JUNI 1981: Wir sind im Urlaub. Plötzlich müssen meine Eltern abreisen, weil unser Zuhause brennt. Sie lassen mich bei Menschen zurück, die ich nicht kenne. Ich habe schreckliche Angst, fühle mich verlassen und alleine.

JUNI 1989: Meine Mutter versucht sich im Zimmer neben mir das Leben zu nehmen. Im Krankenhaus sagt sie zu mir: «Du wärst doch froh gewesen, wenn es geklappt hätte.» Ich bin dreizehn Jahre alt.

NOVEMBER 2000: Mein erster Auftritt: Ein Chanson- und Musical-Abend von Freunden für Freunde. Ich fühle mich stark und wunderschön, und ehrlich bewundert. Es ist der schönste Tag meines Lebens.

JUNI 2009: Ich verlasse eine Band, die mir unglaublich am Herzen liegt, weil ich daran zerbreche, dass mein bester Freund, der Bandleader nicht mehr mein Freund ist, sondern ein unaufrichtiger Klotz geworden ist.

MÄRZ 2013: Burnout, schwere Depressionen, Zusammenbruch. Ich gehe in die Psychiatrie und lerne wieder frei zu atmen, entdecke mich und lerne mich kennen. Mein neues Leben beginnt.

AUGUST 2013: Beim Lindyhoptanzen schliesse ich die Augen und erlebe zum ersten Mal, wie wundervoll es ist, sich führen zu lassen, sich fallen zu lassen und verliebe mich in das Gefühl.

OKTOBER 2013: Kater Darius zieht bei mir ein und ich habe nun Verantwortung für ein Lebewesen.

NOVEMBER 2013: Ich bin Teil von etwas, sogar von etwas Grossartigem: Teil einer Theatergruppe, Teil einer Inszenierung. Ich spiele und fühle mich richtig.

JANUAR 2014: Ich lerne eine Frau kennen, die mir von ihrer Clownsausbildung erzählt. Den inneren Clown finden, Achtsamkeit, Schauspiel, Tanz, Musik. Oh mein Gott, wie geil ist das denn, das MUSS ich machen!

FEBRUAR 2015: Ich habe die grossartige Möglichkeit, während einer Regiehospitanz hinter die Kulissen des Theaters zu schnuppern. Unbezahlte Arbeit, aber unbezahlbare Erfahrungen. Der Wunsch, in Zukunft am Theater zu arbeiten, verfestigt sich immer mehr. Es ist eine harte Welt, aber es ist die Welt, in der ich leben und arbeiten will.

12.09.2015