Thomas 1969

Onstmettingen
Tailfingen
Caernarfon
London
Immendingen-Witthoh
Elze-Mehle
Hildesheim
Klein Escherde
Salzhemmendorf
Dortmund
Hannover
Journalist
Gruppenbetreuer Kinderheim
Touristenführer
Tellerwäscher
Nachhilfelehrer
Messehost
Büroangestellter
Übersetzer
Weineinkäufer
Kulturmanager
Moderator
Kunstvermittler
Kurator

AUGUST 1975: Im Jahr meiner Einschulung erleidet meine Mutter einen Schlaganfall und verliert ihre Sprache. Sie muss sie mühsam neu erlernen. Ich beginne, ihre Sätze zu vervollständigen, wenn ihr die Worte fehlen.

OKTOBER 1983: Ich entdecke meine Faszination für die Filme Alfred Hitchcocks und verschlinge Francois Truffauts Interviewbuch «Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?»

MÄRZ 1985: Ich beginne, mich mit der Geschichte meines Grossvaters zu beschäftigen, der 1929 das erste Feinkostgeschäft auf der Schwäbischen Alb eröffnete und in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges erschossen wurde, weil er zur Desertion aufgerufen hatte. Ich fühle mich ihm nahe.

AUGUST 1988: Ich sehe in London im Kino zum ersten Mal Peter Greenaways «Drowning by Numbers».

AUGUST 1996: Ich fange an, mit alternativen Formen von Liebe, Beziehung und Sexualität zu experimentieren.

JULI 1997: Ich verbringe einen Tag beim Festival «Skulptur.Projekte Münster 1997» und erahne erstmals die grossen Potentiale von Kunst in öffentlichen Räumen.

AUGUST 1998: Kai Bauer stellt mich auf der Foto-Triennale Esslingen Georg Winter vor, bis heute einer meiner Lieblingskünstler und -menschen.

AUGUST 2005: Ein von mir initiierter künstlerisch-konzeptioneller Wettbewerb führt zur Gründung einer Kommission für Kunst im öffentlichen Raum in Hannover und greift so nachhaltig in die Kulturpolitik der Stadt ein. Plötzlich scheint alles möglich.

SEPTEMBER 2006: Ich lerne Maria kennen. Ich liebe sie bis heute, obwohl wir kein Paar mehr sind.

SEPTEMBER 2011: Ich lerne Franzi kennen. Ich liebe sie bis heute, obwohl wir kein Paar mehr sind.

19.08.2014