Lars 1980

Böblingen
Mannheim
Zürich
Berlin
Fertigrasenverleger
Bürohilfe
Kellner
EDV-Mitarbeiter
Statist
Dialoger
Kursleiter
Regieassistent
Regisseur

MAI 1982: Ich 
finde
 beim Auszug mein 
liebstes
 Playmobil‐Figürchen
 wieder
.

JULI 1985: Auf 
die
 Frage
 zum
 endgültigen
 Abschied 
meiner
 Kindergartenliebe, 
ob 
ich 
sie
 liebe, 
sage
 ich 
«Nein».

JULI 1990: Einzug in die erste Wohnung ohne Papa.

OKTOBER 1996: Mein Coming-Out vor meiner besten Freundin unter starkem Alkoholeinfluss.

MAI 2001: Ich
 erzähle 
einer 
Bewohnerin 
des
 Altenpflegeheims

, in
 dem
 ich
 Zivildienst
 leiste, 
von 
meiner
 Homosexualität. 
Sie
 denkt
 lange
 nach
 und 
antwortet, 
dass 
sie 
in 
einer
 Zeit 
gross
 geworden
 ist, 
in 
der 
das 
als
 krank
 und
 pervers
 galt.
 Sie 
sagt
 weiter, 
dass 
sie 
aber 
anders
 über
 mich
 denkt,
 und
 dass 
sie
 bereit 
ist, 
zu 
lernen.


MÄRZ 2004: Ein unvermittelter Flashback erinnert mich an ein Ereignis, das ich schon längst verdrängt habe.

MÄRZ 2004: Ich erzähle meinem Vater davon, er weint für mich.

JULI 2009: Ich gewinne einen wichtigen Preis und muss von einem Freund auf die Bühne geschubst werden, weil meine Füsse sich nicht rühren.

OKTOBER 2009: Auf dem Weg nach Hause wird mir klar, was «Selbstmitleid» eigentlich bedeutet. Ich trete aus mir heraus und schaue mich an. Was ich sehe tut mir unendlich leid, und ich weine für mich. Ich empfinde Leid mit meinem Selbst.

AUGUST 2012: Mein Vater fragt mich, wie gut ich damit zurechtkomme, dass es ein wichtiger Teil meines Berufs ist, Menschen zu manipulieren.

30.10.2012