Franziska 1976

Greiz
Weimar
Saalfeld
Braunschweig
Babysitterin
Seniorensportanleiterin
Physiotherapeutin
Kunsttherapeutin

JULI 1989: Nachdem wir gemeinsam den Film «Harem» mit Omar Sharif geschaut haben, zeigt uns unser Grossvater, wie ein Filmkuss geht. Wir sind erleichtert.

JULI 1992: Kerstin und ich rauchen heimlich hinter einem Strohballen. Es schmeckt grässlich. Das spielt keine Rolle.

JULI 1993: Ein Gewitter überrascht meine Schwester Sanne, unseren Vater und mich in den Alpen oberhalb der Baumgrenze. Wir spüren Überlebensangst beim Hinabrutschen über ein Geröllfeld.

AUGUST 1994: Bei einer Schweigeminute in St. Stephano in Assisi bahnt sich bei Sanne und mir ein Lachanfall an. Sanne eilt hinaus und lacht draussen lauthals und gut hörbar los. Ich quäle mich in der Kirche.

JUNI 1997: Beim Ska-Festival entschuldigt sich Johannes dafür, dass er mich die ganze Zeit anschauen muss.

OKTOBER 1999: Ich bekomme den gleichen Blick von unserem gerade geborenem ersten Sohn, der auf meiner Brust liegt.

FEBRUAR 2013: Beim Familientreffen fällt ein Percussionsinstrument auf die Rhythmustaste des E-Pianos. Meine Cousinen, Schwestern und ich singen, durch den Rhythmus erinnert, spontan und textsicher einen Gerhard-Schöne-Song aus alten Tagen und alle stimmen ein.

MAI 2013: Ich stehe mit Lilja und Barbara in einer endlos langen Schlange vor dem Eiffelturm. Es fängt an zu regnen. Wir sind glücklich und freuen uns.

JANUAR 2014: Rasmus weckt mich mit den Worten: «Mama, ich lieb' dich!»

MAI 2014: Beim Philharmoniekonzert sitzen wir in der ersten Reihe direkt vor meinem Geige spielenden Vater. Ich bin ergriffen von der Musik und der Liebe zu ihm.

10.06.2014