Resa 1994

Bern
Abidjan
Basel
Guelph
Basel
Zürich
Babysitterin
Nachhilfelehrerin
Aufsicht Kunsthalle

MÄRZ 1997: Ich plansche alleine in der flachen Ecke der Piscine. Da kommt mein einjähriges Schwesterchen, schnappt sich einen grossen, schlaffen Schwimmring und steigt ins Wasser, wo es tief ist. Auf meinen Ruf springt ein Freund meiner Eltern ins Wasser und fischt sie wieder heraus, bevor etwas Schlimmes passieren kann.

OKTOBER 2002: Benni nimmt mir meine Zipfelmütze weg und füllt sie mit Herbstblättern. Zornig schimpfe ich so lange mit ihm, bis er die Mütze schliesslich leert und sie mir irritiert zurückgibt. Ich fühle mich stark. So schnell lasse ich mich ab jetzt nicht mehr hänseln.

AUGUST 2004: Der erste Tag in der 5. Klasse. Meine Banknachbarin zeichnet und ich schaue wie gebannt zu. Wir werden engste Freundinnen und zeichnen zusammen wie wild. Am Ende der 7. Klasse weiss ich, dass ich mich vertieft mit Kunst beschäftigen möchte.

AUGUST 2006: Ich bin zwölf Jahre alt und reise zum ersten Mal ganz alleine mit dem Flugzeug. Ich besuche meine Freundin Anna für zwei Wochen in Marokko und geniesse jeden einzelnen warmen Tag.

JULI 2007: Mein Grossvater liegt bleich in den Armen meiner Tante und meiner Grossmutter. Unsere Blicke treffen sich noch ein letztes Mal. Dann renne ich aus dem Zimmer.

AUGUST 2008: Ich warte mit meiner Mutter, meinen drei Schwestern und zehn Koffern am Flughafen von Toronto darauf, dass Vater mit dem Auto kommt. Es ist mein erster Besuch auf dem amerikanischen Kontinent – und dann bleiben wir gleich für ein Jahr. Ich freue mich.

NOVEMBER 2009: Ich trete einem Theaterjugendklub bei und stelle mich der Herausforderung, aus mir heraus in neue Rollen zu schlüpfen. Es klappt nicht immer, aber es gibt mir viel Selbstvertrauen.

JUNI 2012: Mein erstes Openair. Drei Tage lang nur Musik, die Sonne geniessen und mit Freunden lachen. Ich habe das Gymnasium abgeschlossen, vor mir liegt eine weite Reise und ein neuer Lebensabschnitt. Ich fühle mich frei und glücklich.

SEPTEMBER 2012: Ich verliebe mich über beide Ohren.

SEPTEMBER 2013: Ich beginne mein Studium in Zürich. Meine neue WG-Mitbewohnerin und ich geniessen die neue Unabhängigkeit in vollen Zügen: Freunde und Freundinnen kommen vorbei, wir essen gemeinsam, reden und trinken viel, jeden Abend, zwei Wochen lang.

31.05.2014