Eric 1957

New York
Ludwigshafen (Bodensee)
Thalwil
Genf
Zürich
Los Angeles
Zürich
Bern
Basel
Lehrer
Journalist

APRIL 1968: Meine Eltern und ich haben einige Umzüge von Sprachgebiet zu Sprachgebiet hinter uns – nun ziehen wir in eine neue Welt, in die frankophone. Auch wenn ich kein Wort Französisch kann, fühle ich mich sofort wohl. Nach einem Jahr bin ich Klassenbester in Französisch.

JULI 1969: An einem sonnigen Sommernachmittag anstatt in die Badi ins Kino. Wir sind zu sechst in einem Saal für 300 Leute. Das Auftauchen aus dem kühlen dunklen Kinosaal in den heissen Sommernachmittag ist unvergesslich.

APRIL 1971: Will nicht weg aus Genf, will nicht nach Zürich, falle in ein Loch.

MAI 1982: Ich treffe eine holländische Musikgruppe in Basel. Beim Kaffee in einer Bar erkenne ich, dass ich mit meinen Interessen doch nicht so allein bin wie bisher angenommen: es gibt noch andere, die diese Dinge ähnlich wahrnehmen.

NOVEMBER 1995: Reise nach Madagaskar. Ein erstes Eintauchen in andere Lebensumstände verändert meinen Blick auf die Welt. Die Reiseführer hab ich gelesen, aber niemand bereitet dich auf die hüfthohen Löcher in den Strassen, den Geruch auf dem Markt und die grossen Kinderaugen vor.

JUNI 1996: Die Welt steht kurz still und dreht sich dann plötzlich ganz schnell, bis ich ihren Namen herausfinde.

APRIL 1999: Ich komme frühmorgens aus dem Spital heim und stelle mich unter die Dusche. An jedem Bein gibt es eine Stelle, die brennt; erst jetzt merke ich, dass sich meine Frau bei der Geburt unserer Tochter mit den Fersen dort abgestützt hatte.

SEPTEMBER 2005: Mein zweites Kind, ein Sohn, ist krank und stirbt nach einem Jahr. Ich falle in ein riesiges Loch. Und ich bin müde, unendlich müde.

NOVEMBER 2005: Meine Frau sagt mir, sie sei wieder schwanger. Ich kann die Freude gar nicht fassen.

AUGUST 2007: Ich erhalte ein Angebot, den Arbeitsort, an dem es mir gar nicht gefällt, zu verlassen, und stürze mich in das neue Abenteuer.

24.01.2013