Claudia 1963

Zürich
Thalwil
Zürich
Lichtensteig
Brunnadern
Wattwil
Zürich
Schaffhausen
St. Gallen
Wil (St. Gallen)
Silberkugel-Mitarbeiterin
Serviertochter
Korrektorin
Übersetzerin
Schauspielerin
Theaterpädagogin
Regisseurin
Kulturmanagerin
Geschäftsführerin
Projektleiterin
Moderatorin
Buchhalterin

APRIL 1978: Ich fliege aus dem Gymnasium und muss zurück in die 3. Sekundarklasse – eine grosse Kränkung.

SEPTEMBER 1980: Mit dem ersten beim Hamburgerbraten selbst verdienten Geld kaufe ich meinen Eltern einen Klavierhocker.

JUNI 1983: Ich bestehe die Aufnahmeprüfung an die Schauspielakademie mit viel Glück – und eine Woche später die Matura deutlich glamouröser, aber das zählt schon fast gar nicht mehr.

AUGUST 1991: Die beste Entscheidung meines Lebens: Nach der Premierenfeier von «Das Liebeskonzil» und durchredeter, durchfeierter Nacht gehe ich mit Michi frühstücken.

JUNI 1996: Im ersten eigenen Häusle, das wir mit einer anderen Familie bewohnen, flutscht Lena auf dem Sofa in unser Leben. Und bleibt. Drei Monate später ist mein bester Freund und ihr Götti tot.

JULI 1999: Michi versucht noch alle bühnenbildnerischen Vorkehrungen für die Premiere zwei Tage später zu treffen, aber Amelie will um Mitternacht schon im gemeinsamen Wohnraum zur Welt kommen. Und wenige Minuten später wird sie von allen innig begrüsst: Lena, Monika, Meret, Thomas, Jordi.

MÄRZ 2001: Die Babysitterin unserer Mädels findet, ihre Lehrerin brauche im Schultheater Hilfe; ich marschiere auf die Probe, 15 mässig motivierte Jugendliche, die Theater eigentlich blöd finden. Nach einer halben Stunde lachen wir uns die Bäuche krumm. Ich bleibe 10 Jahre.

SEPTEMBER 2004: Und immer noch immer inniger. Michi und ich beschliessen nochmals, nicht zu heiraten.

DEZEMBER 2011: Ich erhalte einen Kulturpreis ganz für mich allein.

APRIL 2012: Ich unterschreibe einen Arbeitsvertrag. Ich bin angestellt! Gut, gibt es immer noch erste Male.

31.12.2012