MÄRZ 1980: Ich werde mit roten Haaren geboren und bin dadurch eindeutig das Kind meiner Eltern.

JUNI 1989: Richard stirbt aus unerklärlichen Gründen mit 65 Jahren – ich entscheide mich, nie mehr zu weinen und werde Vegetarierin.

JULI 1999: Ich bin in Kuba, lerne Armut kennen und realisiere, dass ich mich zum ersten Mal so richtig verliebt habe, weil ich dort sein will, wo Simon ist. Und Simon ist in Bern.

SEPTEMBER 2000: Ich stehe auf dem Kopfsteinpflaster der Falkner Street, Liverpool, wo ich von jetzt an leben werde. Sie biegen im Auto meiner Mutter um die Ecke der Hope Street, ich bleibe mitten auf der Strasse stehen und denke «what the fuck am I doing here».

AUGUST 2003: Wir ziehen nach London. Die fünf Musiker, Lea und ich. Freiheit. Wirklich.

APRIL 2008: Berlin. Ich erinnere mich an meine Muttersprache.

JULI 2008: Warschau. Am Flughafen. Allein. Er ist schon abgereist. Das Bild in meinem Kopf wird in London zur Performance, tourt international. Wir auch. Die Beziehung bricht mit.

SEPTEMBER 2009: Venedig. Ich lerne André kennen. Von jetzt an lebe ich immer im Spagat zwischen zwei Orten und aus dem Koffer.

AUGUST 2010: Chloe wird geboren, ich habe eine Nichte – und verlasse London. Wanderjahr.

JULI 2012: Ich lerne in der Aare schwimmen und entscheide mich, mit einem Fuss wieder in Bern zu wurzeln.