2011

JANUAR 2011: Mit meiner Mutter im Krankenhaus, es ist ihr Geburtstag, wir wissen, dass sie sterben wird. Draussen ist es bedeckt und im Zimmer halbdunkel, meine Mutter schläft und ich werde ganz ruhig.

JANUAR 2011: Ich stehe auf der Brücke über die Sihl und denke seit langem wieder «Zukunft».

JANUAR 2011: Nach schwerer Krankheit bin ich klinisch tot. Fünf Wochen liege ich im Koma, weitere 62 Tage auf der Intensivstation. Nach einem halben Jahr im Krankenhaus steh ich erstmals wieder draussen – ich hätte lieber nicht überlebt.

JANUAR 2011: Ich stehe irgendwo im Süden Portugals auf einem Berg und hüte Ziegen. Ich begreife, dass es auch noch etwas anderes, viel Wichtigeres im Leben gibt als Theater und bin froh darüber. Jetzt macht mir der Beruf wieder Spass.

JANUAR 2011: Morgens um 6.30 Uhr bekomme ich einen Anruf, dass die Ambulanz meine fast 90-jährige Mutter ins Spital bringe. Über der Schweiz geht ein Eisregen nieder. Wir fahren über die vereisten Strassen ins Spital am Wohnort meiner Mutter. Wir warten lange im Wartezimmer, die Türe steht offen. Plötzlich wird in grosser Eile ein Krankenbett an uns vorbei gerollt, darin liegt eine Frau an lauter Schläuchen. Ich kann meine Mutter nur knapp erkennen. Ich renne dem Bett nach und schreie «Das ist meine Mutter!», aber die Schwestern halten mich zurück. Meine Mutter stirbt. Jetzt bin ich ganz allein auf der Welt.

JANUAR 2011: Ich bin schwer verliebt in Anja und sage Ja zu einer Fernbeziehung. Ich lerne Berlin kennen und lieben und ich lerne, was Sehnsucht heisst. Einen grossen Teil der Beziehung machen poetische Kurznachrichten, digitale Liebesbriefe und Skype-Gespräche aus. Die Welt der Worte wird zum Ersatz der physischen Nähe.

JANUAR 2011: Das Telefon reisst mich aus meiner Nachmittagsbeschäftigung und aus meinem bisherigen Leben. Mein Vater kann kaum sprechen. Meine Mutter sei auf der Strasse tödlich verunfallt. Ich kann es nicht glauben. Nichts wird mehr sein wie es war.

FEBRUAR 2011: Es ist chinesisches Neujahr, deshalb will ich alles für Jaoizi einkaufen. Noch während ich das denke, ist da dieser Mann im Bus. Ist es Zufall wo er mich berührt? Nein bestimmt nicht. Wieso hilft niemand? Ich traue mich nicht etwas zu sagen, vielleicht ist es doch nur ein Versehen.

FEBRUAR 2011: Ich will Anzeige erstatten wegen sexueller Belästigung. Stattdessen muss ich mich vor der Polizistin rechtfertigen, warum meine Jacke eine «auffällige» Farbe hat. Rot ist meine Lieblingsfarbe. Die Jacke habe ich trotzdem nie wieder getragen.

FEBRUAR 2011: Mein guter Freund und «Ersatzvater» stirbt an den Folgen einer Hirnblutung. Ich bin fassungslos!

FEBRUAR 2011: Ich sehe B. in meiner alten Schule wieder, laufe mit ihr den Berg hinunter, wir sagen nichts und ich verliebe mich sofort.

FEBRUAR 2011: Meine Schwester ist krank. Als ich es erfahre, empfinde ich eine riesen Angst, aber gleichzeitig Respekt und Lust für jeden Moment des gesunden Lebens. Wir wollen das Beste machen aus der Zeit, die uns bleibt.

FEBRUAR 2011: Meine Mutter ruft mich an und berichtet mir von ihrer Krebsdiagnose.

MÄRZ 2011: Lukas kommen auch die Tränen. Ich merke, dass er noch etwas sagen will, aber er akzeptiert schweigend meinen Entschluss, ihn nicht wiedersehen zu wollen.

MÄRZ 2011: Mein Vater kommt nach Hause und zeigt uns das Bild mit den Punkten in seinem Gehirn. Wir stehen im Wohnzimmer, die ganze Familie. Ich habe Angst, dass er stirbt.

MÄRZ 2011: «Journalist ist ein aussterbender Beruf», werde ich gewarnt. Vielleicht passt er gerade darum gut zu mir.

MÄRZ 2011: Mein Opa stirbt.

MÄRZ 2011: Ich habe das Glück, mit sechzig Jahren in Rente gehen zu können – ich kann mich mehr meinen kreativen Neigungen widmen und mich entspannter um meine Mutter kümmern.

MÄRZ 2011: Ich trete meine neue Stelle an und bin endlich wieder glücklich im Job.

MÄRZ 2011: Nach drei Tagen zu zweit sind wir verschmolzen. Nach zwei Wochen erklären wir einander, dass wir mindestens die nächsten 20 Jahre zusammenbleiben wollen.

MÄRZ 2011: Ich besuche die Sekundarschule in Bürglen. Theorie wird sichtbar: es funktioniert!

APRIL 2011: Beatrice ruft mich an. Die Kompanie wird sich auflösen.

APRIL 2011: Ich nehme mir eine Woche frei, um zu schreiben. Ich sitze mit Beat in seinem Atelier, wir diskutieren, es gibt keine Zeit. Ein Anfang ist gemacht.

APRIL 2011: Ich schreibe einen Text über meine Kindheit. Als ich merke, dass ich diesen in der Vergangenheitsform formuliere, laufen mir die Tränen über die Wangen.

APRIL 2011: Beim Joggen entdecke ich einen verwilderten Obstgarten. Einige Monate später sind wir Pächter und reissen Brombeeren aus.

MAI 2011: Ich bekomme ein Kind. Die tausend besonderen Situationen fangen aber eigentlich erst an, nachdem die Urgewalt der Geburt abgeklungen ist und wir langsam einen neuen Menschen kennenlernen.

MAI 2011: Nach dem Tod meines Vaters – meine Mutter verstarb 2008 – kümmere ich mich um den Nachlass meiner Eltern, der aus vielen Sammlungen besteht. Beispielsweise: geweihte Medaillons, selbst gebundene Anglerfliegen, präparierte Fischköpfe, Super-8-Filme, Dias, Fotos und Tonbandaufnahmen. Aus den Fragen «Was ist für wen wichtig?» und «Was soll bleiben, und für wen?» beginne ich, ein Ausstellungskonzept zu entwickeln.

MAI 2011: Mascha und ich treffen uns in Kiew und verzaubert sein ist über eine weite Entfernung gar nicht immer so schön.

MAI 2011: Auf einem abgelegenen Bauernhof läuft mir ein kleines schwarz-weisses Kätzchen mit Kulleraugen entgegen. Die Bäuerin will es wegen Katzenüberschuss «entsorgen». Ich nehme es mit.

MAI 2011: Meine türkische Freundin liegt in meinen Armen und wir teilen uns ein Bier aus der Dose. Unter uns der Bosporus und die Silhouette von Istanbul. Die Sonne scheint und alles ist voller Glanz.

MAI 2011: Wieso? fragt die Frau am anderen Ende. Ich möchte mich bitte auf die Warteliste setzen lassen. Depressionen.

MAI 2011: Filmpremiere meines Dok-Films am Pink-Apple Filmfestival in Zürich.

JUNI 2011: Ich verbringe drei Monate in der Psychiatrie.

JUNI 2011: Fünf Mädchen nach dem Abitur in einem VW Bus bis nach Portugal. Jeder Tag ein Geschenk, so schön, dass wir es kaum glauben können.

JUNI 2011: Ich kündige um nur noch freiberuflich zu arbeiten.

JUNI 2011: Master

JUNI 2011: Meine Tochter findet Anerkennung in ihrer Traumstelle und ich die Gewissheit, dass sie ihr Leben meistern wird: Ein Gefühl von Freiheit überkommt mich.

JUNI 2011: Ich kaufe mir einen Lamy-Füller; er war gar nicht so teuer wie gedacht.

JUNI 2011: Ich beende die Fernbeziehung. Zu viel hat es mir abverlangt, die Distanz nur innerlich überbrücken zu können, körperlich aber voneinander getrennt zu bleiben.

JUNI 2011: Ich habe die Berufsmaturitäts-Prüfung bestanden. Mein Selbstwertgefühl steigt.

JUNI 2011: Ich sehe am Greenfield Festival die Foo Fighters. Ekstase pur.

JUNI 2011: Mit 24 Jahren finde ich meinen Traumjob: Ich werde Schülerberaterin.

JUNI 2011: Geburt von Tim, meinem Neffen.

JUNI 2011: Kopenhagen, Tivoli: Auf dem höchsten Karussell fliegen ich mit meinen vier besten schwedischen Freunden über die Stadt und geniesse das Leben. Lebensfreude pur! Doch es ist beinahe das Ende meines Austauschjahres.

JULI 2011: Meine Schwester weint. Ich stehe hilflos daneben.

JULI 2011: Bern. Jenny und ich beziehen unsere erste gemeinsame Wohnung im Breitenrainquartier.

JULI 2011: Meine vorzeitige Pensionierung nehme ich als Geschenk. Ich war sehr gerne Lehrer. Ein Motto hat mich immer begleitet: «Wir geben nicht auf, wir fangen noch einmal an!» (Lars Gustafsson)

JULI 2011: Ein Mädchen bricht mir so schmerzlich das Herz, wie ich nie gedacht hätte, dass jemand dazu in der Lage ist.

JULI 2011: Ich schwimme im Fluss, lasse mich treiben. Ich bin endlich so, wie ich mich immer schon fühlte. Ich spüre das Wasser, sehe den Himmel, bin glücklich.

JULI 2011: Ich sehe meinen ersten Eisbären und bin mehr denn je vom Norden fasziniert. Auch die Seefahrt lässt mich nicht mehr los.

JULI 2011: Ich spaziere mit meinen beiden Kindern durch das Dorf und frage mich, wie um Himmels willen ich in diese Situation hineingeraten bin.

JULI 2011: Ich tanze aus tiefstem Herzen.

JULI 2011: Ich arbeite in der Sommerpause auf einem ganz anderen Feld: Es gibt auch noch andere Dinge auf der Welt, die man machen kann, die erfüllend sind und die mich weiterbringen.

JULI 2011: Ich liege in der Nähe eines kleinen Bergdorfes in einem Zelt. Das Licht scheint rot zu uns herein. Ich schaue ihr in die Augen. Nie habe ich mich einem Menschen näher gefühlt.

JULI 2011: Ein Freund nimmt sich im Alter von 21 Jahren das Leben. Mein Grossvater erhält eine Krebsdiagnose mit schlechten Prognosen, aber er kämpft. Ich stelle Fragen an das Leben.

JULI 2011: Ich falle vom Longboard, schlage mir die Knie auf und ziehe mir Schürfwunden zu. Jonas sagt, ich hätte mich fallen lassen wie ein Kartoffelsack.

JULI 2011: Ich verliebe mich in eine Frau. Der Sommer ist leicht, aufregend und alles ist neu.

JULI 2011: Notfalloperation im Krankenhaus – zum zweiten Mal in zwei Jahren. Als ich aus der Narkose aufwache, ist für mich klar, dass ich mein Leben ändern muss. Ich beschliesse, dass meine Zeit mit und für Theater vorbei ist.

JULI 2011: Er erzählt mir, er hätte mich gesucht, verwechselt, und alle anderen würden ein Schauspiel aufführen, um ihn zu verwirren. Er hätte all diese Menschen, die ihn täuschen wollten, aufdecken können, weil sie kein Piercing tragen. Aber nun hat er mich wieder gefunden.

AUGUST 2011: Ich werde sechzig. Ich bin glücklich und zufrieden auch wenn ich am Existenzminimum lebe und die Pensionskasse abnimmt. Ich kann den Beruf ausüben, der mir vollkommen entspricht.

AUGUST 2011: Eine Kollegin sagt zu mir in der Küche: «Antje, wenn es das nächste Mal kompliziert wird, geh nicht in den Kopf, geh ins Gefühl.»

AUGUST 2011: Obwohl wir uns gerade getrennt haben, macht er mir am Telefon einen Heiratsantrag. Ich sage ja.

AUGUST 2011: Ich komme nach der Reise heim und alles scheint grau. Die Decke hängt zu tief und nimmt die Luft zum Atmen.

AUGUST 2011: Meine Eltern gehen in den Privatkonkurs. Wir verlieren unser geliebtes Haus und alle Vermögensgegenstände. Ich fühle mich am Rand der Gesellschaft.

AUGUST 2011: Eigentlich hätte die Rückkehr in die Schweiz vor einem Jahr der letzte Umzug sein sollen, aber nun ertappe ich mich wieder beim Einpacken von Kisten: Wir wandern nach Sri Lanka aus.

AUGUST 2011: Ich reise nach Island. Endlich.

AUGUST 2011: Ich tauche zum ersten Mal und fühle mich ganz klein.

SEPTEMBER 2011: Ich ziehe mit Eltern und Bruder in eine Dreizimmerwohnung.

SEPTEMBER 2011: Erfolg im Nationalrat mit dem Sportmuseum; der Turnaround wird realistisch.

SEPTEMBER 2011: Ich lerne Franzi kennen. Ich liebe sie bis heute, obwohl wir kein Paar mehr sind.

SEPTEMBER 2011: Ich trete aus der katholischen Kirche aus.

SEPTEMBER 2011: Eine Inszenierung von Claudia Bosse verändert mein Denken übers Theater, schubst meine Wahrnehmung in eiskaltes Wasser und lässt mich seitdem nicht mehr los.

SEPTEMBER 2011: Meine Mutter outet sich als homosexuell und stellt mir am gleichen Tag ihre neue Freundin vor.

SEPTEMBER 2011: Ich verliebe mich auf den ersten Blick. Es fühlt sich an, als würde ich zum ersten Mal berührt, als hätte ich meine Unschuld zurück. Als ich nach Hause komme, werde ich von meinem Mitbewohner zum Sex mit ihm gezwungen.

SEPTEMBER 2011: Ich nehme das erste Mal in meinem Leben Ballettunterricht.

OKTOBER 2011: Ich treffe mich in St. Gallen mit dem Schatzsucher Mark Riklin. Wir entwickeln gemeinsam die Praxis des Schulbesuchs als Perlentauchen.

OKTOBER 2011: Ich habe meinen Job gekündigt, bin unterwegs in den USA und werde gleich zum ersten Mal meiner Facebook-Freundin gegenüberstehen. Wird die virtuelle Freundschaft dem realen Leben standhalten? Ich plane ein Wochenende und bleibe zehn Tage. Ich komme wieder.

OKTOBER 2011: Nach über achtzehn Jahren stirbt meine Katze. Während sie stirbt, liegt sie auf meinem Schoss und schnurrt.

OKTOBER 2011: Panisch bewegen sich meine Augen die Liste rauf und runter. Mein Name ist nicht zu finden. Ich bin allein und weiss nicht, was ich tun soll.

OKTOBER 2011: Ich sage zu einer Freundin während eines Spaziergangs: «Ich glaube, ich bin schwul.» Ich breche in Tränen aus.

OKTOBER 2011: Gemeinsam mit meiner Partnerin übernehme ich freiwillig neue Engagements im weiten Feld der Kunstwissenschaften.

OKTOBER 2011: Meine Prüferin fragt mich, ob ich denn überhaupt nicht nervös gewesen sei und ob ich nicht bei ihr promovieren möchte. Neun Jahre Studium liegen endlich hinter mir.

NOVEMBER 2011: Mascha und ich entscheiden, dass wir Freunde sein wollen.

NOVEMBER 2011: Ich umarme Papa. Er schiebt mich weg. Such dir mal einen Freund.

NOVEMBER 2011: Philipp und ich heiraten nach zehn Jahren Beziehung. Ich bin glücklich, aber gleichzeitig spüre ich, dass die Wunden noch offen sind.

NOVEMBER 2011: In einem Theaterprojekt fällt meine Figur immer wieder in Ohnmacht. Sie wird immer aufgefangen. Eine tiefliegende Sehnsucht in mir löst sich auf.

NOVEMBER 2011: Ich ziehe mit Sebi nach Frankfurt: die erste gemeinsame Wohnung.

NOVEMBER 2011: Mein Patenkind wird geboren. Es ist genau gleich alt wie der Fötus, den ich vor neun Monaten abgetrieben habe.

NOVEMBER 2011: Ich entscheide mich, nach 12 Jahren meinen Arbeitsplatz zu wechseln. Nachdem unsere beiden Töchter in ferne Städte gezogen sind, finden mein Mann und ich uns in der neuen Lebenssituation ein.

DEZEMBER 2011: Weil ich mich vor lauter Erschöpfung nicht mehr beruhigen kann, fährt mein Vater durch den Schneesturm, um mich nach Hause zu bringen.

DEZEMBER 2011: Mein Papa sagt, ich solle mit der Bohrmaschine fester drücken. Ungeduldig hilft er nach – der Bohrer rattert durch die Wand. Robert lacht schallend. Sein Auge blinzelt mir freundlich durchs Loch entgegen.

DEZEMBER 2011: Unsere Ferien in Mürren neigen sich dem Ende zu, als ich vernehme, dass es meiner Omama nicht gut geht. Wir kehren abends heim. Es ist zu spät, um sie zu besuchen. Am nächsten Morgen ist es endgültig zu spät. Eine tiefe Trauer überkommt mich. Meine Mutter ist bereits da, die restliche Familie kommt kurz danach. Ich mag mit niemandem reden, ich möchte einfach mit ihr alleine sein.

DEZEMBER 2011: Meine erste Inszenierung und meine Vertragsaufhebung als feste Regieassistentin. Ein erster Schritt ist getan. Die Frage, was folgen wird, kann nicht mehr verschoben werden.

DEZEMBER 2011: Ich erhalte einen Kulturpreis ganz für mich allein.

DEZEMBER 2011: Ganz spontan ergibt sich für mich eine Stelle als Eventmanager. «Go with the flow» zieht sich durch mein Leben und ich fühle mich wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

DEZEMBER 2011: Ich ziehe endlich aus Lenzburg weg und versuche in einer neuen Stadt anzukommen. Alles fängt an, noch fragwürdiger zu werden.

DEZEMBER 2011: Er ist zu meiner Silversterparty gekommen. Wie er da so vor mir steht, während wir uns unterhalten, weiss ich, dass er in Zukunft oft in meiner Wohnung sein wird.

DEZEMBER 2011: Beim vorweihnächtlichen Sauerkrautessen sehe ich ihn zum ersten Mal. Bis zum zweiten Mal muss ich mich acht Monate gedulden.

DEZEMBER 2011: Das erste Weihnachtsfest mit der ganzen Familie nach langer Zeit. Hier bin ich zuhause.

DEZEMBER 2011: Ich öffne zum letzten Mal das schöne Küchenfenster im Römerbad. Ich höre das Rauschen der Limmat und blicke in die Wellen. Nach mir wird das niemand mehr tun; das uralte Thermaltherapiehaus wird abgerissen.

DEZEMBER 2011: Im Flugzeug nach Hause. Jeremie hält meine Hand und aus dem Nichts kommt der Gedanke: Ich bin angekommen – endlich.